
MAA spricht mit Sascha Schlegel
Sauberes Handwerk
Sacha Schlegel ist Hauswerker. Er legt großen Wert auf Ordnung, Sauberkeit und Pünktlichkeit. Aber wirken sich diese „deutschen Tugenden“ auch positiv aus? Ist die Arbeit dadurch besser und sind die Kunden bereit, mehr Geld dafür zu bezahlen? Unter anderem darüber reden wir in diesem Interview.
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Bild: Sascha Schlegel, privat
Schön, dass wir uns heute über und Ordnung, Sauberkeit und Pünktlichkeit im Handwerk unterhalten. Aber zunächst einmal, was ist eigentlich ein „Hauswerker“ und wie sind Sie dazu gekommen?
Mein Name ist Sascha Schlegel, ich komme aus Königsbronn. Ich bin kein gelernter Handwerker, habe mir viel selbst beigebracht, weil ich der Meinung bin: Wenn man etwas lernen will, dann kann man das auch lernen. Im Jahr 2018 habe ich mich dann selbstständig gemacht – als Handwerker, als Allrounder in verschiedenen Gewerken. Ich habe gesagt: “Gut, ich probiere das jetzt einfach mal aus – mit gescheiter, sauberer Arbeit zu einem immer noch angemessenen Preis.” Und ja, das scheint bisher ganz gut funktioniert zu haben. Ich kann mich da wirklich nicht beschweren. Die Kundschaft scheint durchweg zufrieden zu sein mit den Arbeiten, die wir ausführen.
Hat sich das Geschäft auch schon entwickelt?
Ja, anfangs war ich alleine, dann kam im letzten Jahr ein Mitarbeiter dazu, und mittlerweile habe ich eine zweite Firma gegründet und wir sind jetzt insgesamt vier Mitarbeiter.
Das zeigt ja schon, dass Sie einige Dinge richtig gemacht haben. Sonst würde es ja keine neuen Aufträge geben und kein Wachstum im Business.
Richtig , das stimmt.
Was mir von Anfang an aufgefallen ist, war die Ordnung und die Sauberkeit bei Ihnen. Ist das eine Sache, auf die Sie besonderen Wert legen?
Ich persönlich lege da sehr viel Wert darauf. Das macht einfach einen besseren Eindruck, den wir meines Erachtens viel zu oft vernachlässigen. Ich habe schon viele Handwerker gesehen, die Autos haben, in die einfach alles reingeworfen wird. Wenn man das Auto aufmacht, sieht es aus wie eine Müllhalde. Der ganze Müll wird einfach reingeschmissen, und es herrscht Chaos. Das, sage ich, geht gar nicht. Es fängt ja schon im Auto an. Ich wurde schon von vielen Kunden darauf angesprochen. Oft hieß es: “Das ist ja ein echt sauberes Auto!” Und ich antworte dann: “Ja, das ist mir auch wichtig.” Das Auto muss aufgeräumt sein, weil ich sonst auch meine Sachen nicht finde. Dasselbe gilt für die Baustelle. Eine Baustelle sauber zu hinterlassen, ist wichtig. Natürlich putzt und saugt man nicht jeden Tag alles – das wäre ein Kostenfaktor, den der Kunde tragen müsste, und das will ja keiner. Aber eine gewisse Grundsauberkeit gehört immer dazu, weil es das Arbeiten einfach erleichtert.
Das heißt, es war eine bewusste Entscheidung auf Sauberkeit zu achten?
Sauberkeit ist mir von Anfang an wichtig.
Und jetzt, wo ein paar Leute dazugekommen sind, ziehen Sie das auch mit Ihren Mitarbeitern durch?
Ja, das ziehe ich durch – ohne Wenn und Aber. Sie müssen da mitziehen.
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War das einfach alle auf eine gemeinsame Linie in Sachen Sauberkeit einzuschwören?
Für mich selbst ist das einfach. Für die anderen ist es nicht so leicht, weil jeder eine andere Einstellung zu Sauberkeit hat. Für den einen ist es so sauber, für den anderen anders. Ich möchte aber meinen Standard haben, und den müssen die Leute einfach einhalten. Da gibt es für mich keinen anderen Weg. Auch bei der Arbeit sollen sie so arbeiten, wie ich das möchte, und dann passt das nachher auch. Meine Kundschaft ist durchweg zufrieden – und das soll auch so bleiben.
Gibt es da eine Art Policy, was Sauberkeit und Ordnung betrifft, oder ist das mehr eine Gefühlssache?
Ich würde sagen, es ist keine Gefühlssache, sondern eine Ansichtssache. Ich sehe das so: Wenn etwas nicht sauber ist, dann muss es sauber gemacht werden. Und das lernen die anderen dann auch, indem ich es ihnen erkläre.
Wie sieht das konkret aus? Fährt man jeden zweiten Tag in die Waschanlage und hat täglich neue Arbeitskleidung?
Nein, jeden zweiten Tag in die Waschanlage geht natürlich nicht. Es ist zeitlich einfach nicht möglich, und manchmal macht es wetterbedingt auch keinen Sinn. Aber wenn es zeitlich geht, werden die Autos innen und außen komplett sauber gemacht. Arbeitskleidung ist etwas anderes: Täglich ein frisches T-Shirt ist selbstverständlich, weil man auf der Baustelle nicht stinken soll. Das wäre unhygienisch. Eine Hose kann Flecken haben – das ist bei der Arbeit nicht zu vermeiden – aber sie muss sonst sauber sein. Wenn die Kleidung dreckig ist, kommt sie in die Wäsche, und man zieht sich frisch an. Jeder Mitarbeiter hat bei mir dementsprechende Arbeitskleidung.
Wie sehen das die Kunden? Bekommen Sie Feedback dazu?
Ich bekomme Feedback, ja, aber im Endeffekt mache ich das, weil es mir persönlich wichtig ist. Ich möchte das so, unabhängig davon, ob es anderen auffällt oder nicht.
Gibt es trotzdem positives Feedback? Fällt es den Kunden auf?
Ja, definitiv. Wir werden darauf angesprochen, wie sauber die Autos und die Baustellen sind. Kunden schätzen es, wenn nach der Baustelle alles sauber hinterlassen wird – Dreck wird weggemacht, alles wird durchgesaugt. Das fällt schon auf.
Kunden schätzen es, wenn nach der Baustelle alles sauber hinterlassen wird – Dreck wird weggemacht, alles wird durchgesaugt.
Das heißt, schon bei der ersten Begegnung mit einem Kunden – sei es nur, um einen Auftrag zu besprechen – machen Sie einen sauberen Eindruck, durch Ihr Auto und Ihr Erscheinungsbild?
Genau, das ist mir wichtig. Ich denke, es gibt viele Kunden, die ihre Entscheidungen auch davon abhängig machen, ob jemand ordentlich auftritt.
Saubere Arbeit, sauberes Handwerk – könnte es sein, dass auch die Sauberkeit in der Erscheinung die Qualität der Arbeit beeinflusst?
Ich würde das nicht komplett voneinander abhängig machen. Es gibt viele Handwerker, die sehr sauber arbeiten, auch wenn sie optisch nicht den Eindruck machen. Ihre Arbeit ist dennoch qualitativ hochwertig.
Aber es gibt auch Fälle, in denen das Äußere die Arbeit widerspiegelt?
Ja, das gibt es. Ich habe selbst schon Handwerker beauftragt, zum Beispiel Fliesenleger. Wenn ich dann in deren Auto geschaut habe und es unordentlich war, hat die Arbeit oft auch nicht überzeugt. Das ist dann schon aussagekräftig. Aber generell würde ich nicht behaupten, dass es immer so ist.
Wenn man sich den Ablauf im Handwerk ansieht – es gibt die Vorbereitung, die Arbeit auf der Baustelle und das anschließende Aufräumen. Sie haben schon angesprochen, dass saubere Autos und Kleidung zur Vorbereitung gehören. Wie äußert sich die Sauberkeit während der Baudurchführung?
Eine gewisse Grundsauberkeit sollte immer gegeben sein. Natürlich, wenn man den ganzen Tag Schlitze in Wände schlägt oder verputzt, wird tagsüber nicht ständig aufgeräumt. Aber spätestens am Tagesende sollte die Baustelle so hinterlassen werden, dass der Kunde nicht in Putzreste oder Fliesenkleber tritt.
Und wenn die Baustelle abgeschlossen ist, wie sieht Ihr Workflow beim Verlassen aus?
Wenn wir die Arbeit abschließen, wird alles picobello aufgeräumt. Theoretisch müsste der Kunde nur noch einmal durchwischen, und das Thema ist erledigt.
Ist das ein allgemeiner Anspruch im Handwerk? Manche Handwerker sagen, es gehört dazu, andere überlassen das Aufräumen dem Kunden. Wie ist Ihr Eindruck?
Das gehört definitiv dazu. Jeder Handwerker sollte die Baustelle wieder so hinterlassen, wie sie vorgefunden wurde. Schließlich macht man das zu Hause ja auch. Warum sollte man es beim Kunden anders handhaben?
Es zeigt also auch etwas über die Person, wenn sie die Baustelle nicht ordentlich hinterlässt?
Ich denke es spiegelt wieder, wie jemand auch privat ist. Ob die Qualität der Arbeit dann besser oder schlechter ist, kann ich nicht sicher sagen, aber es hinterlässt einen Eindruck.
Wirkt sich dieser Anspruch an Sauberkeit auch auf Ihr Werkzeug aus? Nutzen Sie anderes Werkzeug als andere?
Nein, ich nutze das gleiche Werkzeug. Aber mein Werkzeug, das ich seit vier Jahren benutze, sieht aus, als wäre es erst zwei Wochen alt. Es ist nicht kaputt oder voller Putzreste. Solche Dinge gehen bei mir gar nicht. Es wird gereinigt – das gehört einfach dazu.
Mir ist auch Ihre Pünktlichkeit aufgefallen. Wenn Sie einen Termin um 9 Uhr haben, dann klingeln Sie um Punkt 9 Uhr. Ist das Zufall oder Prinzip?
Das ist Prinzip. Ich bin lieber zehn Minuten zu früh und warte im Auto, als dass ich zu spät komme. Das fordere ich auch von meinen Mitarbeitern, weil Pünktlichkeit für mich sehr wichtig ist.
Ich bin lieber zehn Minuten zu früh und warte im Auto, als dass ich zu spät komme.
Viele Kunden schätzen Pünktlichkeit, oder?
Es wird heutzutage vielleicht nicht mehr so oft wertgeschätzt, deshalb sind viele Kunden positiv überrascht, wenn man pünktlich ist.
Das sind also klassische Tugenden: Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ordnung, Zuverlässigkeit. Ist das etwas, das Kunden wertschätzen?
Ja, definitiv. Besonders, wenn es nicht nur gesagt, sondern auch gemacht wird.
Haben Sie den Eindruck, dass diese Tugenden dazu führen, dass Folgeprojekte zustande kommen?
Auf jedenfall spielt der Preis eine wichtige Rolle. Aber Ordnung, Sauberkeit und Zuverlässigkeit sind entscheidende Faktoren, die den Kunden überzeugen.
Können Ordnung und Sauberkeit dazu führen, dass man bessere Preise erzielen kann?
Ich denke , Kunden sind bereit, für eine saubere Baustelle und eine gut gemachte Arbeit mehr zu bezahlen. Preis und Leistung müssen stimmen, aber viele Kunden zahlen lieber etwas mehr, wenn sie wissen, dass die Qualität und die Ordnung stimmen.
Und der Preis ist dann tatsächlich doch wieder zweitrangig?
Ja, der Kunde zahlt mittlerweile lieber eine Stunde oder zwei Stunden mehr. Das ist den Leuten egal, solange die Baustelle nachher sauber ist. Das ist vielen wichtiger.
Durch diese Tugenden baut sich vielleicht auch eine Vertrauensbasis auf?
Das hat viel mit der Vertrauensbasis zu tun. Man lässt ja auch nicht jeden ins Haus oder gibt ihm gar den Hausschlüssel. Wenn jemand ungepflegt oder unseriös wirkt, fehlt das Vertrauen.
Das bedeutet, das Vertrauen der Kunden ist Ihnen wichtig?
Ich hatte bisher vielleicht zwei Prozent der Kunden, die sehr penibel waren und während der Arbeiten zuhause geblieben sind. Der Rest der Kundschaft, vor allem Berufstätige, drückt mir morgens den Schlüssel in die Hand und sagt: „Bis heute Mittag.“ Dieses Vertrauen ist wirklich groß und mir absolut wichtig.
Das heißt, die meisten Kunden lassen Sie tatsächlich allein arbeiten?
Ja, das ist ganz normal. Viele können aufgrund ihrer Arbeit nicht zuhause bleiben und zuschauen.
Und arbeiten Sie lieber allein oder mit den Kunden im Haus?
Beides ist für mich in Ordnung, solange mir niemand direkt auf die Finger schaut und ständig Hinweise gibt. Das würde stören, aber ansonsten ist alles in Ordnung.
Arbeiten Sie mit Musik oder in Stille?
Eigentlich immer mit Musik.
Wie ist das mit Trinkgeld? Gibt man dem Chef überhaupt Trinkgeld? Schließlich sind Sie ja Ihr eigener Chef.
Erfahrungsgemäß würde ich sagen, der Chef bekommt kein Trinkgeld.
Und Ihre Angestellten? Bekommen die Trinkgeld? Oder achten die Kunden heute mehr auf ihr Geld?
Doch, für gute Arbeit bekommen meine Männer eigentlich immer – und teilweise wirklich großzügiges Trinkgeld.
Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie viele Gewerke abdecken, aber keinen Meisterbrief haben. Wie ist das heute formal geregelt?
Mittlerweile gibt es fast in jedem Bereich wieder eine Meisterpflicht. Ich hatte Glück, dass ich einige Gewerke noch bei der Handwerkskammer eintragen lassen konnte, bevor die Regelung verschärft wurde. Seit dem 1. Dezember habe ich zudem einen Gas-Wasser-Installateursmeister im Betrieb. Damit sind wir jetzt ein eingetragener Meisterbetrieb im Installateurs- und Heizungsbauwesen. Er übernimmt alle Arbeiten in diesem Bereich.
Das heißt, Ihr Portfolio wird dadurch breiter, und Sie können weiterhin alles aus einer Hand anbieten?
Genau. Man muss nicht auf andere Betriebe zurückgreifen, und das ist ein Vorteil.
Wenn man selbst keinen Meisterbrief hat, ist man trotzdem in der Handwerksrolle eingetragen?
Ja, allerdings ist das heutzutage ohne Meisterbrief nicht mehr möglich. Gewerke wie Fliesenlegen oder Mosaikarbeiten sind jetzt meisterpflichtig.
Das heißt, Sie haben sich zu einer guten Zeit selbstständig gemacht, und das bleibt jetzt so bestehen?
Richtig, das hat Bestandsschutz.
Wie stehen Sie zu der Meisterpflicht?
Die Meisterpflicht verhindert nicht unbedingt, dass formal unqualifizierte Leute die Arbeit ausführen. Man sieht das ja bei Barbieren. Sie brauchen keinen Friseurmeister, eröffnen trotzdem Geschäfte und schneiden Haare, obwohl sie es theoretisch nicht dürften. Viele stellen auch einen Meister pro forma ein und bezahlen ihm einen Obolus, nur damit sie die Voraussetzungen erfüllen.
Die Meisterpflicht verhindert nicht unbedingt, dass formal unqualifizierte Leute die Arbeit ausführen.
Das heißt, der Meister wird angestellt oder eingekauft, aber nicht aktiv eingebunden?
Der Meister steht für die Ausführung gerade, aber oft wird er gar nicht in die Arbeit eingebunden. Das ist richtig.
Woher weiß der Kunde, welche Gewerke für sein Bauvorhaben nötig sind?
Die Kunden fragen: “Herr Schlegel, können Sie das machen?” Er muss nicht wissen, welche Gewerke darin stecken.
Wenn ich jetzt ein Badezimmer nehme, bräuchte ich ja einen Fliesenleger, einen Trockenbauer, einen Installateur, einen Elektriker, einen Gipser, einen Maler und vielleicht sogar einen Estrichbauer, wenn der Fliesenleger das nicht übernimmt. Das sind locker fünf, sechs oder sieben Gewerke.
Ja, genau.
Können Sie mit Ihrer Firma all das abdecken?
In dem Fall alles, außer den Elektriker. Den kann ich nicht abdecken, da habe ich keinen im Betrieb.
Aber da binden Sie dann jemanden ein, der es macht?
Für solche Ausnahmefälle habe ich dann einen Fachmann aus dem Bereich an der Hand ,der diese Arbeit dann für mich übernimmt.
Das heißt, der Kunde könnte sagen: “Ich brauche ein Badezimmer.” Sie decken alle Gewerke ab, die Sie selbst machen können, und für den Rest nehmen Sie jemanden hinzu, sodass das Badezimmer als Ganzes fertig wird.
Genau.
Als Laie kann mal all die Gewerke ja kaum auseinanderhalten und auch koordinieren muss der Kunde sie ja auch noch.
Ja, es ist schwierig, vor allem die dann nötige Koordination. Ich hatte letztes Jahr eine Baustelle, bei der alles über einen Architekten koordiniert wurde - und es hat überhaupt nicht funktioniert. Es gab nur Probleme. Geplant war, im Dezember 2023 zu starten, tatsächlich haben wir Mitte Februar 2024 angefangen. Statt zwei Monate hat es dann bis Dezember gedauert, weil auf der Baustelle nichts funktioniert hat.
Wegen der vielen Schnittstellen?
Richtig.
Wenn der eine nicht fertig wird, kann das nächste Gewerk nicht kommen, und das zieht sich dann ewig hin.
Genau. Wenn man aber alles aus einer Hand bekommt, ist das eine ganz andere Koordination, weil ich das dann manage. Ich kann sagen: “Du gehst morgen dorthin, und du gehst dorthin.” Ein Architekt kann nur planen und sagen, wo die Firmen hinmüssen. Wenn der erste aber etwas falsch macht, funktioniert alles andere nicht, und das zweite Gewerk verschiebt sich. Das führt zu einer Kettenreaktion, und alles dauert Monate.
Sie übernehmen demnach die Rolle eines Generalunternehmers – Sie koordinieren Ihre Leute und gegebenenfalls Dritte, damit der Kunde am Ende ein fertiges Bad, Wohnzimmer oder eine Terrasse hat.
Das ist richtig.
Ich denke, bei großen Projekten wie einem Zehnfamilienhaus wäre das ggf. auch schwierig, aber für einzelne Räume oder Wohnungen klingt diese Koordination pragmatischer.
Solche großen Projekte interessieren mich auch nicht. Ich arbeite lieber im Privatbereich, vor allem im Altbau. Da gibt es ebenfalls genug Arbeit, eher zu viel als zu wenig.
Was sind denn typische Projekte, die Sie gerne machen und gut können? Damit die Leser eine Vorstellung davon bekommen.
Badezimmer sind sehr häufig. Aktuell habe ich ein Projekt, bei dem Küche, Wohnzimmer und Esszimmer umgebaut werden, inklusive Kochinsel. Eine andere Baustelle ist die Renovierung einer ganzen Wohnung. Aber ich mache auch kleinere Arbeiten wie das Aufhängen einer Gardinenstange.
Das klingt nach einem breiten Spektrum. Wenn jemand nach und nach eine ganze Wohnung renovieren möchte, könnten Sie das auch über einen längeren Zeitraum begleiten?
Oft wohnt man ja in der Wohnung oder im Haus, und dann kann man nicht alles auf einmal machen. Raum für Raum zu arbeiten ist da die Lösung.
Das klingt sehr kundenorientiert, gerade was Sauberkeit, Pünktlichkeit und Gewerkekoordination angeht. Schnittstellenprobleme sind ja häufig ein Thema.
Manchmal sind es Terminprobleme, aber oft passen technische Dinge einfach nicht zusammen.
Gibt es da Beispiele?
Aktuell arbeiten wir an einem Badezimmer im Keller. Der Installateur hatte die Wasserleitungen schon verlegt. Dann hat sich der Kunde kurzfristig umentschieden und wollte die Wand mit einer Ablage anders haben. Also mussten wir alles umbauen. Ich habe den Installateur angerufen, und am nächsten Tag war es erledigt. Das wäre mit einem freien Installateur schwieriger gewesen.
Kunden wollen immer nur billig. Stimmt das?
Das stimmt so nicht ganz, Kunden zahlen gerne, wenn die Leistung passt. Aber es gibt natürlich auch utopische Preise, die ich selbst nicht zahlen würde. Es muss einfach fair bleiben.
Wie sieht es mit ausländischen Bautrupps aus? Sind die Konkurrenz für Sie?
Nein, gar nicht. Die sind zwar günstiger, aber viele Kunden kommen hinterher zu mir und beschweren sich über die Qualität.
Dann bleibt nur zu wünschen, dass viele Kunden saubere Handwerkskunst aus der Region schätzen und in Anspruch nehmen.
Vielen Dank.
Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Gern geschehen.