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Wirtschaft & Finanzen

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MAA spricht mit Peter Huger

Vom Aalener Obdachlosen zum Millionär: Peter Huger

Peter Huger kannte das Leben auf der Straße zu gut – mehr als 3 Jahre war er obdachlos und lebte von dem, was ihm die Menschen an Lebensmitteln und Geld bereit waren zu geben. Der MAA erzählt er, wie er von einem Obdachlosen zu einem erfolgreichen Millionär wurde.

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Bild: Peter Huger, privat

Peter, du hast eine besonders inspirierende Geschichte - kannst du uns kurz mitnehmen?

Natürlich. Getrieben von einem kaputten familiären Umfeld, schlechten Freunden und Perspektivlosigkeit wurde ich mit 25 Jahren obdachlos. In der Zeit fuhr ich mit meinem Fahrrad durch ganz Baden-Württemberg, um zu überleben.




Ich bettelte oft auf der Straße und klingelte bei den Leuten, um nach Lebensmitteln zu fragen.




Ich bettelte oft auf der Straße und klingelte bei den Leuten, um nach Lebensmitteln zu fragen. So hielt ich mich einige Jahre über Wasser.


Eines Tages, als ich zum Betteln in der Aalener Fußgängerzone saß, kam ein gut gekleideter Mann im Anzug auf mich zu. Statt Geld legte er mir eine Karte in die Mütze, auf der stand: "Life is about choices" (zu dt.: Das Leben ist abhängig von Entscheidungen). Er lächelte mich an, griff nach seinem Portmonee, nahm 100 Euro daraus, drückte sie mir in die Hand und sagte: "Machen Sie was daraus, alles Gute."


Verdutzt saß ich dort und starrte die Karte an. Ich erkannte die Botschaft und spürte, dass das ein treibender Impuls war jetzt etwas zu verändern. Ich verspürte das Verlangen nichtmehr abhängig von der Gunst anderer Menschen zu sein, sondern mein Leben wieder selbst in die Hände zu nehmen. Das war der Wendepunkt.


Ich entschloss, mir mit diesem Geld ein Hemd, eine Hose und Schuhe zu kaufen. Ich wollte arbeiten und mein Leben ändern. Dieser kleine Impuls ermutigte mich, mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.



Wow, eine kleine Geste eines Mannes pflanzte diesen Sinneswandel in deinen Kopf. Wie ging es dann weiter? Was war deine größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war, wieder Fuß zu fassen und eine Festanstellung zu bekommen. Zunächst jobbte ich hier und da, unter anderem in einer Küche. Die Arbeit war hart, besonders als ich später eine Stelle in einer Baufirma bekam. Es war körperlich anstrengend und manchmal überwältigend, aber ich dachte immer an den Mann im Anzug und den Satz: "Life is about choices". Diese Worte halfen mir, durchzuhalten.


Es war auch eine Herausforderung, mit meinem neuen Einkommen verantwortungsvoll umzugehen. Ich hatte in meiner Zeit als Obdachloser gelernt, mit sehr wenig auszukommen, und das half mir, als ich endlich genug verdiente, um für mich selbst zu sorgen. Mittlerweile hatte ich auch eine kleine Wohnung angemietet und war somit nichtmehr obdachlos.



Du hast dein Leben also wieder in den Griff bekommen. Wie hast du es als „Tellerwäscher“ zum Millionär geschafft?

Ich habe mich komplett dem Arbeiten verschrieben. Ich war so motiviert mein altes Leben hinter mir zu lassen, dass ich jede Zusatzschicht und jede mögliche Überstunde mitnahm, die sich mir ermöglichte. Mein Eifer, meine Motivation und meine Begeisterung fielen meinem Chef auf. Es dauert nicht lange bis ich mehrfach befördert wurde. Mein Einkommen und meine Motivation alles aus mir und meinen Möglichkeiten herauszuholen stieg. Mein Chef, der Geschäftsführer und Inhaber der Baufirma sprach oft mit mir über das Thema Finanzen und Investments. Nachdem ich bereits 6 Jahre in seiner Firma gearbeitet hatte und mein Gehalt hauptsächlich unter dem Kopfkissen gespart hatte, wagte ich mich dann doch in die Welt des Aktienhandels. Unterstützend durch die Expertise meines Chefs konnte ich ein paar gute Deals machen.




Dass ich mittlerweile ein Vermögen von knapp mehr als einer Millionen Euro habe, ist drei Dingen zu verdanken.




Dass ich mittlerweile ein Vermögen von knapp mehr als einer Millionen Euro habe, ist drei Dingen zu verdanken. Zum einen ist die Zeit, in der ich obdachlos war, mittlerweile 25 Jahre her. Das heißt ich hatte genug Zeit gehabt zum Sparen. Darüber hinaus brauche ich nach wie vor sehr wenig Geld zum Leben. Das hat sich seit damals nicht verändert. Den Großteil meines Gehalts kann ich also sparen beziehungsweise investieren. Und zu guter Letzt haben ein paar gute Aktieninvestments mein Vermögen quasi vermehrfacht.



An deiner Geschichte finde ich sehr inspirierend, dass sie so einfach ist. An deinem Beispiel könnte man ableiten, dass jeder Mensch das Zeug dazu hat Millionär zu werden.

Ja, prinzipiell kann das jeder schaffen. Ich weiß nur nicht, ob es jeder schafft sich mit seinem Konsum so einzuschränken, wie ich es tue. Ein entscheidender Faktor ist Ausdauer. Ich hatte einige Momente, an denen ich meine Arbeit einfach hinschmeißen wollte. Doch die Kontinuität in der Arbeit, dem konstanten und strengen Sparen und einem Quäntchen Glück ist es zu verdanken, dass ich mir doch noch gut etwas aufbauen konnte.



Jetzt bist du Millionär - was sind deine nächsten Ziele?

Ich bin mittlerweile 53 Jahre alt, habe eine Million auf dem Konto aber noch nicht viel erlebt. Gemeinsam mit meiner Partnerin möchte ich mit 55 Jahren in Rente gehen und von unserem Ersparten Leben. Wir wollen viel Reisen gehen und einfach das Leben genießen.


Das hast du dir im wahrsten Sinne des Wortes verdient, vielen Dank für das Interview!

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