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MAA spricht mit Katja Eiberger

Faszinierend und brutal: Bienen.

Katja Eiberger ist Expertin für Bienen und Imkerin. Sie kennt die Bedeutung der Bienen für unser Ökosystem, als Lieferant von Honig aber vor allem als fleißige Bestäuber. Das ein Bienenvolk gut organisiert ist, ist weithin bekannt. Die Brutalität oder vielleicht auch die brutale Effizienz, die in so einem Volk herrscht, ist aber erstaunlich. Tauche ein in die faszinierende Welt der Bienen!

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Bild: Katja Eiberger, privat

Katja, herzlich willkommen zu unserem Interview über Bienen.

Vielen Dank, ich freue mich, hier zu sein.

 

Die meisten Menschen assoziieren mit Bienen Honig und die kleinen Tierchen, die herumschwirren und vielleicht auch mal stechen können. Aber fangen wir vielleicht mal mit dem Honig an. Was ist das überhaupt?

Honig ist im Grunde das, was die Bienen sammeln, um den Winter zu überleben. Es ist ihr persönlicher Vorrat an Futter, den sie brauchen, um Energie zu haben – sei es zum Fliegen oder um ihre Jungen aufzuziehen.  Die Bienen sammeln Nektar von Blüten, also nicht die Pollen, das ist etwas anderes. Diesen Nektar verarbeiten sie, indem sie ihm immer mehr Wasser entziehen. Am Ende bleibt ein Sirup mit maximal 20 % Restwassergehalt übrig – das ist dann der Honig. Diese geringe Menge an Restwasser sorgt dafür, dass der Honig sehr lange haltbar ist. Wenn zu viel Wasser enthalten ist, leidet die Haltbarkeit.

 


Wie machen die Bienen das genau?

Die Bienen fliegen los, setzen sich auf Blüten und saugen mit ihrem Rüssel den Nektar auf. Sie fliegen zurück in den Stock und übergeben den Nektar dort an andere Bienen. Es gibt in einem Bienenvolk eine klare Arbeitsteilung: Die Sammlerinnen fliegen draußen herum, während andere Bienen im Stock den Nektar entgegennehmen und in Honigwaben ablegen.  Die Biene schluckt den Nektar dazu in ihre sogenannte Honigblase – nicht ihren Magen – und verarbeitet ihn weiter. Durch das ständige Aufnehmen und Abgeben des Nektars wird dabei Wasser entzogen. Dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis der Honig die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Wenn der Honig reif ist, verdeckeln die Bienen ihn mit einem Wachsdeckel. Für den Imker ist das ein klares Zeichen, dass der Honig erntereif ist.

 


Die Bienen haben demnach zwei getrennte "Stränge": einen normalen Verdauungstrakt und zusätzlich diese Honigblase?

Ja, genau. Die Honigblase ist ein separater Teil ihres Körpers. Die Sammlerinnen füllen den Nektar dort hinein und bringen ihn zurück in den Stock, wo er weiterverarbeitet wird.





 


Man sieht ja manchmal Bienen mit diesen „Höschen“, also den Pollenklumpen an den Beinen. Was hat es damit auf sich?

Das stimmt, diese sogenannten Pollenhöschen sind die Eiweißnahrung der Bienen. Die Pollen dienen als Futter für die Nachzucht. Die Pollen werden separat vom Honig in den Waben gelagert.

 


Der Honig schmeckt ja je nach Pflanze unterschiedlich. Warum ist das so?

Das liegt daran, dass der Nektar von Blüten unterschiedlich schmeckt, genau wie verschiedene Früchte unterschiedlich schmecken. Ein Apfel schmeckt anders als eine Birne oder eine Kirsche, und so ist es auch mit dem Nektar. Zusätzlich hat der Honig auch andere Qualitäten: Manche Honigsorten kristallisieren schnell, wie zum Beispiel Rapshonig, während andere sehr lange flüssig bleiben.

 


Und was ist mit dem Wachs? Woher kommt der?

Das Wachs wird von den Bienen produziert – man sagt, sie „schwitzen“ ihn aus. Sie haben in ihrem Chitinpanzer spezielle Drüsen, aus denen kleine Wachsplättchen entstehen. Frisches Wachs ist zunächst weiß und wird erst durch den Kontakt mit Pollen gelb. Je nach Art der Blüten, die die Bienen angeflogen haben, variiert auch die Gelbfärbung des Wachses.

 


Und die Pollen werden auch in den Waben eingelagert?

Ja, die Pollen werden auch in den Waben eingelagert, aber separat. Ein Bienenstock ist klar strukturiert: Oft liegt das Brutnest zentral, darum herum wird der Honig gelagert, und die Pollen befinden sich oft dazwischen oder in separaten Waben.




Ein Bienenstock ist klar strukturiert: Oft liegt das Brutnest zentral, darum herum wird der Honig gelagert, und die Pollen befinden sich oft dazwischen oder in separaten Waben.




Wenn der Imker den Honig erntet, muss er darauf achten, die Pollen und die Brut nicht zu beschädigen.

 


Gibt es dafür spezielle Hilfsmittel?

Ja, Imker arbeiten oft mit sogenannten Absperrgittern. Diese Gitter erlauben es den Arbeiterinnen, in andere Bereiche des Stocks zu gelangen, die Königin bleibt aber unten im Brutraum, sie kommt nicht durch das Gitter. Dadurch kann man klar trennen: unten Brut, oben Honig. So bleibt der Honig hygienisch und wird nicht in bereits bebrüteten Waben gelagert, die oft dunkelbraun und weniger sauber sind.

 


Das heißt in den Waben ist immer etwas anderes?

Genau, nicht alle Waben sind voller Honig. Brut, Honig und Pollen werden so gemischt, dass sie für die Bienen leicht zugänglich sind. Das ist besonders im Winter wichtig.

 


Warum ist das im Winter so entscheidend?

Im Winter können die Bienen keine großen Bewegungen im Stock machen, weil sie eine gewisse Temperatur brauchen. Deshalb ist es wichtig, dass sie direkt an ihr Futter gelangen können.


 

Und wenn wir Menschen den Honig „ernten“, ersetzen wir den durch Zuckerwasser?

Genau, Zuckerwasser ist der Klassiker, den man als Imker oft selbst anrührt. Ich habe das früher auch so gemacht. Es gibt aber auch fertige Bienenfuttermischungen, die man kaufen kann.

 

Der Austausch des Honigs durch Zucker klingt schon ein bisschen unfair, oder?

Ich finde das auch ein bisschen problematisch, weil Honig viele gute Inhaltsstoffe wie Enzyme enthält. Die fehlen natürlich im reinen Zuckerwasser. Deshalb lasse ich den Bienen immer einen Teil ihres Honigs als Winterfutter. Nur einen Teil ersetze ich durch Zuckerwasser. Aber das handhaben Imker unterschiedlich.

 


Ist das nicht schädlich für die Bienen, wenn sie nur Zuckerwasser bekommen?

Das ist nicht eindeutig bewiesen, aber es liegt nahe, dass Bienen durch eine solche Ernährung eine Art Mangelversorgung haben könnten. Es ist auch denkbar, dass sie dadurch anfälliger für Krankheiten werden.

 


Bienen sind doch auch wichtig für die Bestäubung, oder?

Absolut! Die Bestäubungsleistung der Bienen ist eigentlich das Wichtigste. Der Honig selbst macht im Vergleich zur Bestäubungsleistung nur einen kleinen Teil der Gesamtleistung der Bienen aus.




Die Bestäubungsleistung der Bienen ist eigentlich das Wichtigste. Der Honig selbst macht im Vergleich zur Bestäubungsleistung nur einen kleinen Teil der Gesamtleistung der Bienen aus.


 


Gibt es Beispiele, die die Bedeutung der Bestäubung verdeutlichen?

Ja, ein Versuch am Bodensee hat das gezeigt. Eine Apfelplantage wurde mit Netzen hermetisch abgeriegelt, sodass keine Bienen, Wildbienen oder andere Insekten wie Hummeln zur Bestäubung kamen. Die Bäume konnten nur durch den Wind bestäubt werden. Das Ergebnis war, dass die Äpfel oft kein Kerngehäuse hatten und deutlich kleiner und unfertiger waren. Der Ertrag war insgesamt viel geringer.

 


Das zeigt ja, wie wichtig Bienen sind. Gibt es Regionen, in denen es keine Bienen mehr gibt?

Ja, leider. In einigen Regionen, zum Beispiel in China, gibt es durch den Einsatz von Pestiziden keine Bienen mehr. Dort bestäuben Menschen die Pflanzen per Hand mit kleinen Pinseln und verbreiten so die Pollen. Das ist unglaublich aufwendig und zeigt, wie schwer es ist, die Arbeit der Bienen zu ersetzen. Der Film "More Than Honey" gehört? beschreibt die Situation der Honigbiene weltweit sehr eindrücklich. Zum Beispiel wird gezeigt, wie in Kalifornien während der Mandelblüte Tausende Bienenstöcke mit LKWs transportiert werden. Die Bienen werden dort nur für die Bestäubung eingesetzt, nicht für die Honigproduktion. Dabei wird gleichzeitig Pestizid gesprüht, während die Bienen arbeiten. Sehr traurig…

 


Kannst du ein bisschen über das Volk der Bienen erzählen? Das ist ja ein streng organisierter Verbund, oder?

Ja, definitiv. Man diskutiert sogar, ob ein Bienenvolk aus einzelnen Individuen besteht oder ob das Volk als Ganzes wie ein einziges Lebewesen betrachtet werden sollte.




Man diskutiert sogar, ob ein Bienenvolk aus einzelnen Individuen besteht oder ob das Volk als Ganzes wie ein einziges Lebewesen betrachtet werden sollte.




Es gibt grundsätzlich drei Arten von Bienen im Volk: die Arbeiterinnen, die Königin und die Drohnen (männliche Bienen).

 


Was sind die Aufgaben der Arbeiterinnen?

Die Arbeiterinnen durchlaufen in ihrem Leben verschiedene Phasen. Zuerst räumen sie die Waben aus und pflegen die Larven. Später verteidigen sie den Stock und sammeln Pollen und Nektar. Interessant ist, dass die Bienen erst im Alter „Außendienst“ machen, weil sie dafür ein spezielles Orientierungsorgan entwickeln. Außerdem ist es sicherer für das Volk, wenn ältere Bienen diese gefährliche Arbeit übernehmen.

 


Wie lange lebt eine Arbeiterin?

Sommerbienen leben nur etwa sechs Wochen, da sie ständig arbeiten – putzen, sammeln, verteidigen. Winterbienen hingegen schlüpfen ab September, wenn die Ernte vorbei ist. Sie haben die Aufgabe, den Stock warm zu halten, indem sie sich in einer Wintertraube zusammendrängen. Winterbienen können bis zu sechs Monate leben.

 


Das ist faszinierend! Die Winterbienen sind also speziell angepasst?

Ja, sie haben ganz andere Aufgaben als die Sommerbienen. Allerdings können Arbeiterinnen auch flexibel Aufgaben übernehmen, wenn Not am Bienenstock ist. Der Entwicklungsplan ist vorgegeben, aber sie können darauf reagieren.

 


Und was ist mit der Königin?

Die Königin lebt etwa zwei bis drei Jahre und legt bis zu 2000 Eier pro Tag. Wenn eine neue Königin gebraucht wird, bauen die Arbeiterinnen eine Wabe für sie. Dort wird die neue Königin aufgezogen.

 


Wie sieht diese spezielle Wabe aus?

Die Bienen bauen eine größere, spezielle Wabe, wenn sie beschließen, dass eine neue Königin nötig ist. Das passiert meistens, wenn die alte Königin nicht mehr zuverlässig Eier legt und der Fortbestand des Volkes gefährdet ist. Dann ziehen die Bienen mehrere neue Königinnen heran. Diese speziellen Waben werden mit einem besonderen Futter, dem sogenannten Gelee Royal, versorgt. Dieses Futter wird auch von Menschen wegen seiner angeblichen Wundereigenschaften geschätzt.

 


Und aus diesen speziellen Waben schlüpfen dann mehrere Königinnen?

Ja, genau.

 


Das heißt, die Königin ist eigentlich nur eine speziell gefütterte Biene?

Richtig. Sie entsteht aus einem befruchteten Ei – genauso wie alle anderen weiblichen Bienen.

 


Das heißt, die Königin ist nicht von Geburt an eine Königin, sondern wird durch die Pflege der anderen Bienen dazu gemacht?

Ja, genau. Es ist wie eine Art Wahl oder ein demokratischer Prozess innerhalb des Bienenvolkes.

 


Und so entstehen oft mehrere neue Königinnen gleichzeitig?

Ja, das ist häufig der Fall. Die Königin kündigt ihren Schlupf übrigens mit einem speziellen Summton an, den die alte Königin wahrnimmt. Diese entscheidet dann, mit einem Teil ihres Volkes auszuziehen. Dieser Vorgang wird als Schwärmen bezeichnet. Dabei fliegen einige tausend Bienen mit der alten Königin davon und suchen sich einen neuen Platz.

 


Ah, das bedeutet, die alte Königin überlässt grundsätzlich der neuen Königin das Feld?

Richtig.

 


Und was passiert, wenn mehrere neue Königinnen schlüpfen?

Dann entscheidet das Volk, welche von ihnen überlebt. Die Bienen töten die übrigen Königinnen, oft indem sie diese stechen. Das klingt brutal, aber so ist die Natur.




Die Bienen töten die übrigen Königinnen, oft indem sie diese stechen. Das klingt brutal, aber so ist die Natur.



 

Die Natur kann sehr brutal sein.

Ja, tatsächlich. Das zeigt sich auch im Umgang mit den Drohnen. Die männlichen Bienen haben nur eine Aufgabe: den Fortbestand des Volkes zu sichern. Sie begatten die Königin während ihres Hochzeitsfluges. Dieser Flug ist einmalig in ihrem Leben und findet kurz nach dem Schlüpfen statt. Dabei kann die Königin von bis zu 20 Drohnen begattet werden.

 


Und danach kehrt die Königin in den Stock zurück und legt ihr Leben lang Eier?

Genau. Der Hochzeitsflug sorgt für die nötige Befruchtung, sodass die Königin für den Rest ihres Lebens Eier legen kann. Spannend ist, dass sie steuern kann, ob sie befruchtete oder unbefruchtete Eier legt – je nachdem, ob Drohnen oder Arbeiterinnen benötigt werden.

 


Was bedeutet das?

Aus befruchteten Eiern entstehen weibliche Bienen, also Arbeiterinnen oder Königinnen. Aus unbefruchteten Eiern schlüpfen die männlichen Bienen, die Drohnen.

 

 

Brauchen Bienen im Winter überhaupt Drohnen?

Nein, im Winter brauchen sie keine Drohnen, weil es in dieser Zeit nicht um Fortpflanzung geht. Der Fokus liegt dann darauf, den Stock warmzuhalten. Königinnen schlüpfen nur bis zur Mitte des Jahres. Deshalb werden die Drohnen im Herbst nicht mehr benötigt. Dann kommt es zur sogenannten Drohnenschlacht: Die Arbeiterinnen werfen die Drohnen aus dem Stock, wo sie dann verhungern, da sie sich selbst nicht versorgen können.

 


Das klingt wie ein regelrechtes Gemetzel.

Ja, das kann man so sagen. Aber es zeigt, wie effizient und konsequent die Bienen handeln.

 


Vielleicht können wir das Gespräch mit etwas Positivem abschließen: Du hast vorhin die Orientierung der Bienen angesprochen. Was weiß man darüber?

Das ist wirklich faszinierend! Die Bienen kommunizieren über den sogenannten Schwänzeltanz. Wenn eine Biene eine gute Futterquelle gefunden hat, kehrt sie in den Stock zurück und teilt den anderen Bienen den Ort mit. Das geschieht, indem sie in einem bestimmten Rhythmus tanzt und dabei ihren Körper in die Richtung bewegt, in der die Futterquelle liegt.

 


Kommunizieren die Bienen nur über den Tanz?

Nein, sie kommunizieren auch über Pheromone. Zum Beispiel, wenn eine Biene sticht, wird ein spezifischer Geruch freigesetzt. Dieser signalisiert den anderen Bienen, dass Gefahr besteht, und ruft sie zur Verteidigung auf. Deshalb stechen oft mehrere Bienen, wenn sie einen Eindringling wahrnehmen.

 


Was kann man als Mensch tun, um Bienenstiche zu vermeiden?

Das Wichtigste ist, Abstand zu halten und die Bienen nicht zu stören. Ruhe ist entscheidend – keine hektischen Bewegungen oder Versuche, die Bienen zu vertreiben. Die Bienen haben ein super feines Gespür. Wenn man ein Bienenvolk öffnet und dabei denkt: "Hoffentlich werde ich nicht gestochen," dann ist das schon der falsche Ansatz.




Die Bienen haben ein super feines Gespür. Wenn man ein Bienenvolk öffnet und dabei denkt: "Hoffentlich werde ich nicht gestochen," dann ist das schon der falsche Ansatz.




Auch wenn man gestresst ist und sich sagt: "Ich muss jetzt schnell nach den Bienen schauen," ist das keine gute Herangehensweise. Die Bienen spüren diesen Stress. Wahrscheinlich dünstet man in solchen Momenten auch anders aus, und Bienen haben ein ausgeprägtes Geruchsempfinden, da sie selbst über Düfte kommunizieren. Man sollte möglichst entspannt, gelassen und mit positiven Gedanken an das Bienenvolk herangehen. Auch Parfüm sollte man vermeiden, da die Bienen denken könnten, man sei eine Blüte. Das richtige Mindset ist das Wesentliche. Ich habe immer gesagt: Imkern ist mein Yoga. Man muss ganz bei sich sein, wenn man imkert. "Nur kurz das noch machen" funktioniert in diesem Kontext einfach nicht. Natürlich ist die Arbeit mit Bienen auch körperlich anstrengend. Einen Bienenkasten anzuheben, der 20 bis 25 Kilogramm wiegt, erfordert Kraft. Schutzkleidung gibt es zwar, aber die besteht meist nur aus dünnem Baumwollstoff, selbst wenn man einen Ganzkörperanzug trägt. Was wirklich schützt, ist die Luft zwischen den Materialien, da der Bienenstachel relativ kurz ist. Das richtige Mindset, also die innere Haltung, ist vielleicht das Allerwichtigste, wenn man mit Bienen arbeitet.

 


Stimmt es, dass Bienen sterben, wenn sie stechen?

Ja, das stimmt – allerdings nur, wenn sie einen Menschen oder ein anderes Säugetier stechen. Der Grund ist, dass sich der Stachel in der Haut verhakt. Stechen sie jedoch eine andere Biene, sterben sie nicht. 

 


Das heißt, wenn Bienen zum Beispiel eine Königin stechen, sterben sie nicht dabei?

Genau, das ist richtig.


 

Und die Idee, dass das Bienenvolk ein Organismus ist, hängt damit zusammen, dass eine einzelne Biene gar nicht allein überleben könnte?

Absolut. Die Honigbiene ist auf das Volk angewiesen. Es gibt allerdings auch nicht staatenbildende Bienen, wie die meisten Wildbienen.




Bei Honigbienen funktioniert das Leben nur in der Gemeinschaft. Jeder im Bienenvolk hat seine Aufgabe: Die Drohnen, die Königin und die Arbeiterinnen, deren Tätigkeiten nach ihrem Alter gestaffelt sind.




Bei Honigbienen funktioniert das Leben nur in der Gemeinschaft. Jeder im Bienenvolk hat seine Aufgabe: Die Drohnen, die Königin und die Arbeiterinnen, deren Tätigkeiten nach ihrem Alter gestaffelt sind. So ein Bienenvolk kann im Sommer bis zu 30.000 Individuen umfassen, und jede Biene ist wichtig.  Diese Gemeinschaft ermöglicht es ihnen, als Einheit zu überleben und ihr Volk zu verteidigen. Das funktioniert nur, weil sie alle zusammenarbeiten. Die Arbeitsteilung ist essenziell. 

 


Was können wir Menschen von den Bienen lernen?

Da gibt es einiges. Schon der Unterschied zwischen Sommer- und Winterbienen zeigt uns, wie wichtig Anpassungsfähigkeit ist. Bienen entwickeln sich im Laufe ihres Lebens weiter und übernehmen verschiedene Aufgaben. Das kann uns Menschen auch ein Vorbild sein: lebenslanges Lernen und Weiterentwicklung. 

 


Das heißt, die besten Aufgaben – wie das Fliegen und die Erkundung der Umgebung – kommen erst am Ende des Lebens? 

Genau. Es ist eine Entwicklung. Eine Biene startet als Ei, aus dem eine Made schlüpft. Diese bleibt in der Wabe, wird gefüttert und schließlich verdeckelt. Nach 21 Tagen schlüpft dann die fertige Biene, die bereit ist zu fliegen. Es ist eine faszinierende Entwicklungsgeschichte. 

 

 

Hast du noch einen Gedanken zum Abschluß?

Ja, es gibt einen kleinen Spruch, den ich immer mit Kindern gesagt habe, bevor wir zu den Bienen gegangen sind. Er stimmt ein bisschen darauf ein: 

 

"Willst du zu den Bienen gehen, 

muss dein Herz in Reinheit stehen. 

Denn es ist der Biene Pflicht, 

dass sie jeden Sünder sticht."

 


Das klingt tatsächlich meditativ. Vielen Dank für dieses spannende Gespräch!

Sehr gerne!

 

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