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MAA spricht mit Heiko Rössel

Man kann im Leben vieles schaffen.

Heiko Rössel hat schon viel in seinem Leben erreicht. Mit MAA spricht er über seine großen und kleinen Erfolge, wie er es schafft, sich immer wieder zu motivieren und wie Disziplin und Inspiration ihm dabei helfen, Herausforderungen zu meistern.

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Bild: Heiko Rössel, privat

Hallo Heiko, schön dass wir uns unterhalten können. Möchtest du zu Beginn etwas über deinen beruflichen Weg erzählen?

Gerne. Mein Name ist Heiko Rössel. Ich bin Miteigentümer, war Vorstand und bin mittlerweile Aufsichtsrat der RÖWAPLAN AG in Abtsgmünd. Das Unternehmen feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag. Außerdem bin ich systemischer Unternehmensberater und unterstütze Firmen dabei, ihre Strukturen, Organisationen und Prozesse zu optimieren. Ich bin Lehrbeauftragter an der Hochschule in Aalen, Podcaster, Autor und Mitherausgeber der Onlinezeitung Menschen-Aalen.de.

 


Wow, da hast du ja schon einiges gemacht. Was sind aus deiner Sicht deine größten Erfolge im Leben?

Ich denke, der größte Erfolg ist meine Familie. Ich bin sehr glücklich mit meiner Frau und meinen Kindern. In einer glücklichen Familie liegt für mich das größte Lebensglück. Sie ist die Basis für alles andere. Natürlich ist auch RÖWAPLAN ein großer beruflicher Erfolg. Viele sagen ja, so eine Firma sei wie ein Baby. Für mich war es das allerdings nicht. Meine Kinder waren meine „Babys“, als sie noch klein waren (lacht) – inzwischen sind sie erwachsen. Die Firma ist die Firma, kein Baby, kein Kind und auch kein Teil der Familie. Aber trotzdem ist es natürlich ein großer Erfolg, dass sie funktioniert, groß geworden ist und heute knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt.




 

Wie definierst du Erfolg und welche Rolle spielt Überwindung für dich dabei?

Der Begriff „Erfolg“ ist sehr weit gefasst. Aber in Verbindung mit Überwindung würde ich sagen: Erfolg ist, wenn man das Ergebnis erreicht, das man sich vorgenommen hat. Das können große Ziele aber auch kleine Dinge sein.

 


Hast du ein Beispiel?

Ich gehe derzeit regelmäßig ins Fitnessstudio. Dort nehme ich mir vor, eine bestimmte Anzahl an Klimmzügen hinzubekommen. Dann strenge ich mich an – manchmal wie verrückt – um mein Ziel zu erreichen. Zuvor stehe ich vor der Reckstange und sage mir nicht: „Ich mache so viele, wie ich schaffe.“ Stattdessen sage ich: „Ich mache jetzt genau so viele, wie ich mir vorgenommen habe.“ Und tatsächlich klappt das dann besser. Wenn ich mein Ziel erreiche, freue ich mich über diesen kleinen Erfolg.

 

Das gleiche Prinzip gilt auch für größere Dinge. Wenn man sich große Ziele setzt, sei es beruflicher, privater oder auch finanzieller Art, ist der Erfolg daran zu messen, ob man das Ziel erreicht hat. Aber die Überwindung ist immer ein Teil davon, egal ob es um kleine oder große Vorhaben geht.




"Aber die Überwindung ist immer ein Teil davon, egal ob es um kleine oder große Vorhaben geht."




Man muss sich anstrengen, seinen inneren Schweinehund überwinden oder unheimlich viel Lust darauf haben – und dann freut man sich, wenn man das Ziel erreicht hat.

 


Was bedeutet der „innere Schweinehund“ für dich und wie zähmst du ihn?

Der innere Schweinehund ist für mich besonders groß, wenn die intrinsische Motivation fehlt – also wenn ich von Natur aus keine Lust habe, etwas zu tun. In solchen Fällen setze ich auf Disziplin. Ich halte mich an das, was ich mir vorgenommen habe. Das kann sich unterschiedlich äußern: Manchmal trage ich mir Termine in den Kalender ein und erledige die Aufgabe dann konsequent. Oder ich entscheide, die unangenehme Sache zuerst zu machen, bevor ich etwas anderes beginne. Wenn ich mich überwinde und die Aufgabe erledige, empfinde ich danach oft Freude und fühle mich frei. Das Gefühl, es geschafft zu haben, gibt mir dann wieder Energie für andere Dinge.

 


Das klingt auf jeden Fall nach einer guten Strategie. Gab es auch Momente in deinem Leben, in denen es dir schwerfiel, dich zu motivieren?

Ja, auf jeden Fall. Das hängt oft vom Thema ab. Wenn ich für ein Thema nicht gebrannt habe und ich keine Lust dazu entwickelt habe, fiel es mir schwer, mich zu motivieren. Aber es gab auch Situationen, in denen ich mich systematisch motiviert habe, weil ich etwas unbedingt erreichen wollte – auch wenn ich anfangs keine Lust darauf hatte.

 


Und wie schaffst du es dann dich zu motivieren?

Ich denke, es gibt zwei Strategien dafür. Die erste basiert auf großem Spaß und Lust. Wenn ich wirklich Freude an einer Aufgabe habe – psychologisch gesagt, wenn meine intrinsische Motivation hoch ist – läuft es fast von selbst. Die zweite Strategie ist Disziplin. In solchen Fällen zwinge ich mich, etwas zu tun, auch wenn die Lust fehlt. Das sind für mich zwei unterschiedliche Ansätze: eine lustvolle Motivation oder eine disziplinierte Motivation.

 


Gibt es aktuell Hindernisse in deinem Leben, die du überwinden musst oder möchtest?

Ja, wie du weißt, bin ich auch Mitherausgeber unserer Zeitung Menschen-Aalen.de. Dieses Projekt haben wir gestartet, um ermutigende Geschichten zu erzählen. So wie im Moment, mit diesem Interview. Bei allem Spaß und Sinn bringt so ein Projekt aber auch Kosten mit sich. Unser Ziel ist es deshalb, zumindest die laufenden Aufwände zu decken. Dafür müssen wir Unternehmerinnen und Unternehmer fragen, ob sie Lust haben, mitzumachen. Es kostet mich immer Überwindung, andere Menschen nach Geld zu fragen, ob nun als Sponsoring oder als Werbepaket für Menschen-Aalen.de. Aber in letzter Konsequenz brauchen wir eine finanzielle Unterstützung für unser Projekt.

Da ich mir dieses tolle Projekt mit auf die Fahne geschrieben habe, laufe ich jetzt herum und versuche Geld einzutreiben. Das fällt mir tatsächlich nicht leicht. Ich muss mich jedes Mal überwinden. Aber ich sage mir: „Okay, jetzt steige ich ins Auto, fahre dahin und spreche mit der Person, die ich als Partner für unsere Zeitung gewinnen möchte.“ Und tatsächlich: Es klappt!

 


Wer oder was inspiriert dich dazu, dich immer wieder solchen neuen Herausforderungen zu stellen?

Das steckt in meinem Fall einfach in mir drin. Ich brauche tatsächlich keinen Impuls von außen. Niemand hat von mir verlangt, eine Zeitung herauszubringen. Niemand hat mir gesagt: „Heiko, halte Vorlesungen an der Hochschule“ oder „Gründe eine Firma“ oder „Mache einen Podcast“. Alles, was ich gemacht habe, waren immer meine eigenen Ziele. Sie kamen von mir selbst und ich war derjenige, der sich entschieden hat, diese Ziele anzugehen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen.




"Alles, was ich gemacht habe, waren immer meine eigenen Ziele. Sie kamen von mir selbst und ich war derjenige, der sich entschieden hat, diese Ziele anzugehen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen."




Und da sollte man nicht „blauäugig“ sein, auch das schönste Projekt hat Bestandteile, die gemacht werden müssen, obwohl sie keinen Spaß machen. Wenn man sich nicht überwindet, diese Sachen trotzdem zu machen, dann scheitert auch das Projekt.

 


Und gibt es etwas, aus dem du die meiste Energie ziehen kannst, um Hindernisse zu überwinden?

Ich glaube, ich freue mich tatsächlich, wenn etwas klappt. Bei meinen eigenen Zielen ist es die Freude über den persönlichen Erfolg. Wenn es Gemeinschaftsziele sind, freue ich mich, dass wir etwas gemeinsam geschafft haben – und natürlich auch, wenn es anerkannt wird. Wir Menschen sind soziale Wesen und wenn jemand sagt: „Das ist wirklich gut geworden“ oder „Das hat super funktioniert“, dann ist das eine schöne Bestätigung. Ich denke auch, man sollte sich immer ein bisschen belohnen, wenn man etwas gut hinbekommen hat. Das können Kleinigkeiten sein, aber wenn man ein großes Ziel erreicht, darf es auch mal eine größere Belohnung sein. Als ich es beispielsweise geschafft habe, durch Sport abzunehmen, konnte ich mich mit neuen Klamotten belohnen.

 


Stimmt, du bist ja auch sehr sportlich. Was hat dich dazu gebracht, so regelmäßig Sport zu treiben, und wie integrierst du das in deinen Alltag?

Das ist eine längere Geschichte. Während meiner Studienzeit habe ich extrem viel Sport gemacht und hätte mich in der Zeit auch als sportlich beschrieben. Nach dem Studium und mit dem Einstieg ins Berufsleben ist das aber völlig eingeschlafen. Jedes Jahr habe ich etwa ein Kilo zugenommen. Das ist nach ein, zwei oder drei Jahren noch kein großes Thema, aber nach zehn oder fünfzehn Jahren wird das Problem sichtbar. Irgendwann hat mir das einfach nicht mehr gefallen. Meine Motivation war dann, wieder schlanker zu werden, allerdings ohne große Lust Sport zu machen oder Diät zu halten. Aber ich habe mich angestrengt, war diszipliniert und bin am Anfang einfach laufen gegangen – auch wenn ich keinen Spaß daran hatte.

Nach ein bis zwei Jahren hat sich dann eine Wendung ergeben: Ich habe plötzlich das Bedürfnis entwickelt, laufen zu gehen. Das hätte ich vorher nie für möglich gehalten. Heute liebe ich es zu laufen. Wenn ich mal eine Woche lang nicht laufen kann, belastet mich das richtig, weil ich inzwischen einfach Lust darauf habe. Sport in den Alltag zu integrieren, ist für recht einfach. Es gibt immer Gelegenheiten: Statt irgendwo herumzuhängen, zu chillen oder in den sozialen Medien zu surfen, ziehe ich meine Laufschuhe an und gehe los. Selbst wenn ich auf Dienstreise oder im Urlaub bin, finde ich Zeit. Oft laufe ich früh morgens vor dem Frühstück. Dann ist der Tagesablauf nicht gestört und ich habe mein Training schon erledigt.

 


Hast du Tipps für andere Menschen, um sich zum Sport zu motivieren?

Klar, aus eigener Erfahrung: Ich habe mir noch nie die Turnschuhe angezogen und bin dann nicht laufen gegangen. Wenn jemand sagt, er würde gerne mal laufen gehen, bekommt es aber nicht auf die Reihe, dann rate ich: Zieh dir deine Trainingsklamotten an, zieh dir deine Turnschuhe an und stell dich mit den Schuhen an den Füßen in den Flur. Ich bin mir fast sicher, dass du dich dann nicht wieder umziehst und die Schuhe ausziehst. Du gehst raus und läufst. Es geht darum, Schritt für Schritt vorzugehen. Statt dir Gedanken zu machen: „Ach, ich muss jetzt noch dies und das erledigen“, nimm dir eine Sache nach der anderen vor. Wenn die Turnschuhe erst mal an sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du laufen gehst. Du solltest dir kleine, machbare Schritte vornehmen, statt direkt riesige Ziele zu setzen.



Das ist ein sehr guter Tipp. Vielen Dank dafür! Welche Rolle spielen Rückschläge in deinem Leben und wie gehst du damit um, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert?

Ich habe vermutlich eine sehr eigene Art, mit Rückschlägen umzugehen. Ich nenne das gern „partielle Demenz“. Damit meine ich: Ich vergesse Rückschläge relativ schnell. Wenn ich etwas nicht geschafft habe, ärgere ich mich kurz, versuche aus der Niederlage zu lernen, aber danach hake ich es ab. Es lässt sich ja dann sowieso nicht mehr ändern, warum also darüber grübeln. Ich verdränge das nicht, sondern ich weiß es dann einfach nicht mehr. Es kommt vor, dass mich später Leute auf Situationen ansprechen, die nicht so gut gelaufen sind und ich dann denke: „Ach ja, stimmt, das war ja so.“ Aber von mir aus erinnere ich mich daran nicht mehr.

Natürlich gab es in meinem Leben auch Sachen, die ich angegangen bin, bei denen ich mich überwinden musste und die trotzdem nicht funktioniert haben. Aber für mich ist das einfach Geschichte. Ich blicke nach vorne und lasse mich davon nicht ausbremsen.

 


Und was würdest du sagen, wenn du auf dein Leben zurückblickst: Was war bisher deine größte Herausforderung?

In meinem Berufsleben musste ich mehrfach Kundenstämme aufbauen, was immer wieder eine große Herausforderung war. Zum Beispiel während meiner Zeit als Angestellter: Ich hatte damals die Aufgabe, in meiner Region das Geschäft meines Arbeitgebers völlig neu aufzubauen. Das bedeutete, ich musste potenzielle Kunden kalt anrufen, um neue Kontakte zu knüpfen. Jeden Tag habe ich mich gezwungen, diese Anrufe zu machen, auch wenn es mir schwerfiel. Ähnlich war es beim Start von RÖWAPLAN. Vor der Gründung war ich als Angestellter unglaublich beschäftigt, hatte viele Termine und hab ununterbrochen telefoniert. In den ersten Monaten des Gründungsjahres saßen mein Gründungspartner und ich dann in unserem kleinen Büro - und es war total still. Niemand kannte unsere Nummer, niemand wusste, dass es unsere Firma gab. Keiner rief an. Ich musste jeden Tag das Telefon in die Hand nehmen und potenzielle Kunden anrufen. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag eine bestimmte Anzahl von Anrufen zu machen, vielleicht 20 oder ein paar mehr, und das habe ich diszipliniert gemacht. Diese Kundenakquise war keine Aufgabe, die ich mir freiwillig aussuchen würde. Aber sie war Teil eines größeren Plans.




"Diese Kundenakquise war keine Aufgabe, die ich mir freiwillig aussuchen würde. Aber sie war Teil eines größeren Plans."




Früher wollte ich ein guter Angestellter sein, dann wollte ich, dass meine Selbstständigkeit funktioniert und jetzt möchte ich unter anderem, dass Menschen-Aalen.de erfolgreich wird. In all diesen Fällen musste ich auch Disziplin aufbringen, um diesen Zielen näher zu kommen.

 


Was steht denn für dich als Nächstes auf dem Plan? Gibt es eine neue Herausforderung, auf die du dich besonders freust?

Eine Sache, die zwar keine riesengroße Herausforderung ist, aber dennoch ansteht, ist, dass ich vermutlich das erste Mal einen Marathon laufen werde. Der Termin ist schon in meinem Kalender blockiert. Allerdings gehe ich da ohne den größten Ehrgeiz heran. Für mich steht der Spaß am Laufen im Vordergrund. Wenn ich den Marathon schaffe, freue ich mich natürlich, aber wenn nicht, geht für mich die Welt nicht unter. Es geht mir vor allem um die gemeinsame sportliche Aktivität mit meinem Sohn. Die Idee kam von ihm und ich habe mich spontan entschieden mitzumachen.

Ansonsten beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit systemischem Denken und systemischer Unternehmensberatung. Das ist ein sehr mächtiges Denkwerkzeug und ich möchte dieses Thema stärker unter die Leute und ins Business bringen. Ich mache dazu den Podcast „Systemisch Denken“ mit inzwischen 270 Episoden, arbeite in verschiedenen Arbeitsgruppen an diesem Thema und ich halte auch Vorlesungen an der Hochschule. Mein Ziel ist es, das systemische Denken weiter voranzutreiben. Das kostet auch Überwindung, weil ich viele Dinge pünktlich erledigen muss, um das Thema weiter voranzubringen. Zum Beispiel muss ich jede Woche eine Podcast Folge aufnehmen – und natürlich auch was sinnvolles darin sagen (lacht) , um meinen treuen und zahlreichen Hörerinnen und Hörer nicht zu enttäuschen.

 


Vielen Dank Heiko, für dieses spannende Gespräch. Ich wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft und für all die neuen Herausforderungen, die du meistern möchtest!

Vielen herzlichen Dank für das Beleuchten meiner Herausforderungen.

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